Ein Maß für das Einkommen, das Sie aus Ihren Investitionen erzielen können, ist eine Rendite. Sowohl Aktien als auch Anleihen können eine Rendite erzielen. Mit einer Aktie kann ein Unternehmen eine Dividende an Anleger ausschütten. Die Dividendenrendite ist die jährliche Summe dieser Dividendenzahlungen, ausgedrückt als Prozentsatz des Aktienkurses des Unternehmens. Anleihen zahlen häufig einen „Coupon“, der einer Zinszahlung in bar ähnelt und diese Zinsrendite stellt eine Rendite dar, die proportional zu Ihrem Bestand ist.

Wenn Sie die Anleger fragen, ob ihnen ein stetiges Einkommens- oder Aktienkurswachstum für die langfristige Aktienrendite wichtiger ist, entscheiden sich viele für letzteres. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Die Offensichtlichkeit des stetigen, regulären Einkommens wird zumindest in den Köpfen der Anleger häufig durch die nächste große Aktienidee verdunkelt.

In der Realität zeigen langfristige Daten, welche enormen Auswirkungen das Einkommen auf die Anlagerenditen haben kann. So stammen im letzten Jahrhundert mehr als rund 75 Prozent der Rendite von Aktien aus der Dividendenrendite (den Gewinnen, welche die jeweiligen Unternehmen an die Aktionäre ausschütten).

Dies wird während Zeiten stark steigender Aktienkurse (Bullenmärkten) oft vergessen, wenn Anleger große Kursgewinne um den Verstand bringen. In den neunziger Jahren beispielsweise stieg der Markt aufgrund beliebter Technologieaktien, die keine Dividenden zahlten, stark an (man spricht Rückblickend von der Dotcom-Blase). Damals galten Unternehmen, die einen Teil ihres Gewinns am Einkommen auszahlten, anstatt alles in das Geschäft zu reinvestieren, als ruhige, langsam wachsende Nachzügler. Dies kehrte sich bald um, als die Technologie-Blase platzte, viele Unternehmen zusammenbrachen und sich die Anleger an die Vorteile solider Unternehmen mit Dividenden- ausschüttung erinnerten.

Die Auszahlung eines Teils des Gewinns an die Aktionäre in Form von Dividenden ist für viele europäische Unternehmen seit langem eine übliche Praxis. In den USA ist die Dividendenkultur im Allgemeinen weniger etabliert, jedoch haben US-Unternehmen in der Regel überschüssiges Kapital für Aktienrückkäufe verwendet: Diese sollen die Anzahl der auf dem Markt verfügbaren Aktien verringern und den Wert des verbleibenden Aktienkapitals erhöhen. Unternehmen auf internationalen Märkten gehen jedoch zunehmend den Dividendenweg.