11 einfache Fragen, die Sie stellen sollten, bevor Sie Investitionsentscheidungen treffen

Überlegen Sie, wie Sie sich fühlen würden, wenn Ihre Investition in einem Jahr um 20 % sinken würde. Wenn Ihnen dieser Gedanke den Schlaf raubt, haben Sie möglicherweise eine geringe Risikotoleranz und sollten sich weniger volatilen Anlagen zuwenden.

Der Schlüssel zum Investieren liegt darin, es einfach zu halten. Investieren ist wie das Schreiben eines Buches mit 50.000 Wörtern. Ist es schwer? Da hast du verdammt Recht. Aber wenn Sie es in 25 Sitzungen aufteilen, in denen Sie jeweils 2.000 Wörter schreiben, ist es nicht so schlimm.

Hier sind 12 einfache Fragen, die Sie sich stellen sollten, bevor Sie eine Anlageentscheidung treffen, damit Sie am Ende nicht Ihr hart verdientes Geld verlieren.

1. Was ist mein finanzielles Ziel?
Definieren Sie klar, was Sie mit Ihren Investitionen erreichen möchten. Das ist der erste Schritt bei allen Investitionsentscheidungen. Sparen Sie für den Ruhestand, eine Anzahlung für ein Haus oder die Hochschulausbildung Ihres Kindes? Ihre finanziellen Ziele sollten Ihre Anlagestrategie leiten.

Nehmen wir an, Sie sparen für den Ruhestand. Sie könnten einen konservativeren Ansatz mit Fokus auf langfristiges Wachstum in Betracht ziehen. Wenn Sie eine Anzahlung für ein Haus anstreben, benötigen Sie möglicherweise eine aggressivere Strategie, um Ihr Geld schneller zu vermehren.

2. Wie hoch ist meine Risikotoleranz?
Jede Investition birgt ein gewisses Risiko. Es ist wichtig zu verstehen, wie viel Risiko Sie gerne eingehen. Können Sie mit dem potenziellen Verlust umgehen, wenn sich die Investition nicht innerhalb des erwarteten Zeitraumes auszahlt?

Überlegen Sie, wie Sie sich fühlen würden, wenn Ihre Investition in einem Jahr um 20 % sinken würde. Wenn Ihnen dieser Gedanke den Schlaf raubt, haben Sie möglicherweise eine geringe Risikotoleranz und sollten sich weniger volatilen Anlagen zuwenden.

3. Welchen Zeithorizont habe ich für meine Investition?
Ihr Investitionszeitplan bestimmt, welche Art von Investitionen Sie in Betracht ziehen sollten. Für kurzfristige Ziele (z. B. Sparen für den Urlaub oder ein Auto) eignen sich liquide Anlagen wie Geldmarktfonds.

4. Verstehe ich die Investition?
Stellen Sie sicher, dass Sie verstehen, wie die Investition funktioniert und welche Faktoren ihre Leistung beeinflussen. Das ist entscheidend, wenn es um Investitionsentscheidungen geht. Wenn Sie einem Fünfjährigen nicht erklären können, wie das Unternehmen Geld verdient, sollten Sie wahrscheinlich nicht in das Unternehmen investieren.

Wenn Sie beispielsweise erwägen, in Kryptowährungen zu investieren, aber die Blockchain-Technologie und die Natur der Währungen nicht verstehen, ist dies wahrscheinlich keine gute Wahl. Sie müssen kein Experte sein, um zu investieren. Sie müssen jedoch ein gutes Verständnis dafür haben, wie das Unternehmen funktioniert und wie es profitiert. Andernfalls spielen Sie nur um Geld, basierend auf dem Hype und den Meinungen anderer Leute. Wenn Sie in Dinge investieren, über die Sie überhaupt keine Ahnung haben, können Sie mit Sicherheit Geld verlieren.

5. Wie liquide ist die Anlage?
Unter Liquidität versteht man, wie schnell eine Investition in Bargeld umgewandelt werden kann. Wenn die Möglichkeit besteht, dass Sie Ihr Geld kurzfristig zurück benötigen, entscheiden Sie sich für Anlagen mit hoher Liquidität.

Aktien und Anleihen sind im Allgemeinen sehr liquide, da sie relativ einfach am Markt verkauft werden können. Bei Immobilien hingegen kann es viel länger dauern, bis sie in Bargeld umgewandelt werden.

6. Welche Kosten sind mit der Investition verbunden?
Gebühren und Kosten können Ihre Anlagerenditen schmälern. Stellen Sie sicher, dass Sie alle mit der Investition verbundenen Kosten verstehen, einschließlich Maklergebühren, Transaktionsgebühren und Verwaltungsgebühren.

Beispielsweise fallen für Indexfonds in der Regel niedrigere Gebühren an als für aktiv verwaltete Fonds. Im Laufe der Zeit kann sich bereits eine Gebührendifferenz von 1 % aufgrund der Aufzinsung erheblich auf Ihre Rendite auswirken. Zu wissen, dass Ihr Vermögen im Laufe der Zeit wachsen wird, ist eine der einfachsten Anlageentscheidungen.

7. Welche steuerlichen Auswirkungen gibt es?
Unterschiedliche Investitionen haben unterschiedliche steuerliche Auswirkungen. Überlegen Sie, wie Ihre Investition besteuert wird und welche Auswirkungen sie auf Ihre finanzielle Gesamtsituation hat.

8. Wie passt diese Investition in mein Gesamtportfolio?
Diversifikation ist der Schlüssel zum Investieren. Stellen Sie sicher, dass die Investition Ihr bestehendes Portfolio ergänzt und Sie keinem unnötigen Risiko aussetzt.

Wenn Ihr aktuelles Portfolio stark in Technologieaktien gewichtet ist, kann die Investition in einen Technologie-ETF Sie einem unnötigen Risiko aussetzen. Erwägen Sie stattdessen eine Diversifizierung in andere Sektoren oder Anlageklassen.

9. Wie ist die Erfolgsbilanz des Unternehmens bzw. Fonds?
Informieren Sie sich über die Wertentwicklung des Unternehmens oder Fonds, den Sie in Betracht ziehen. Auch wenn die Leistung in der Vergangenheit keine Garantie für zukünftige Ergebnisse ist, kann sie Ihnen einen Eindruck von der Stabilität und dem Wachstumspotenzial des Unternehmens vermitteln.

Sie können sich vielleicht nicht darauf verlassen, aber erwarten Sie keine jährliche Rendite von 20 % vom S&P 500. Vielleicht vom Nasdaq 100. Aber nichts ist garantiert.

10. Wer verwaltet die Investition?
Die Kompetenz und Integrität des Managementteams kann den Erfolg einer Investition maßgeblich beeinflussen. Informieren Sie sich über ihre Erfolgsbilanz und ihren Ruf.

Beim Investieren spricht man oft von „Wetten auf den Jockey“. Die Idee dahinter ist, dass Sie besser dran sind, wenn Sie in einen Fondsmanager, Gründer oder CEO investieren, der in seinem Fach der Beste ist. Wenn Sie über die Aktienauswahl nachdenken, stellen Sie sicher, dass Sie der Person vertrauen, die die zugrunde liegende Anlage verwaltet (bei Unternehmen dem CEO, bei Fonds dem Fondsmanager). Die richtige Person wird einen großen Einfluss auf Ihre Anlageentscheidungen haben.

11. Wie hoch sind die möglichen Renditen?
Obwohl es nicht möglich ist, genaue Renditen vorherzusagen (insbesondere auf kurze Sicht), sollten Sie eine allgemeine Vorstellung davon haben, was Sie langfristig von der Investition erwarten können.

Bernhard Führer

Bernhard Führer ist Autor des Buches „Fehler und Risiken die alle Anleger und Investoren begehen“ und weiterer Bücher über persönliche Finanzen, Publizist, Dozent und Betriebswirt und verfügt über mehr als 25 Jahre Investmenterfahrung. Er ist Gründer und Leiter der unabhängigen Vermögensplanungsgesellschaft Strategy & plan, der Vermögensverwaltung TKA Funds, welche sich dem Bereich der Geldanlage und Vermögensveranlagung widmen. Er wendet seine langjährig gesammelten Erkenntnisse auf die Analyse und Konzeption von Vermögenswerten und beständigen Portfolios an. Darüber hinaus beschäftigt er sich mit dem nachhaltigen Schutz von Vermögenswerten und mit Familien- und Nachfolgeplanungen. Er ist Windhag Leistungsstipendiat, Stipendiat der Michael von Zoller-Stiftung, der Karl Seitz- und Julius-Raab-Stiftung. Seit jeher ist er in verschiedenen Freiwilligenorganisationen, im sozialen Bereich und in der Hilfe für den Nächsten engagiert.

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